heimspiel. Für Bildung

„heimspiel. Für Bildung“ wurde 2012 von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und der Joachim Herz Stiftung initiiert und für zehn Jahre in den Hamburger Stadtteilen Neuwiedenthal und Rahlstedt gemeinsam durchgeführt. 2016 kam „heimspiel. Billstedt“ als dritter Standort hinzu. An den Standorten Neuwiedenthal und Rahlstedt ist das Projekt seitens der Stiftungen beendet und wurde an lokale Partner vor Ort übergeben, die nun die Arbeit fortsetzen. Am Standort Billstedt engagiert sich die Joachim Herz Stiftung noch bis Ende Juli 2025 und ist mit einem Büro vor Ort vertreten.

Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) sowie das Bezirksamt von Hamburg-Mitte unterstützen das Projekt "heimspiel" und beteiligen sich aktiv. Sie stellen stundenweise eine Lehrkraft und eine Mitarbeiterin des Sozialraummanagement, die Teil des Billstedter Projektteams sind. Um effizient und zielorientiert agieren zu können, setzt „heimspiel. Für Bildung" an bereits vorhandenen Netzwerken an und unterstützt den Prozess der Regionalen Bildungskonferenzen

Gemeinsam mit den Bildungsakteuren vor Ort verfolgen wir folgende Ziele:

  • das Bewusstsein und Strukturen für "Bildung als Gemeinschaftsaufgabe" bei Erzieher:innen und Lehrkräften, Sozialpädagog:innen und Jugendwart:innen, Eltern und Ehrenamtlichen zu stärken,
  • lokale Verantwortungsgemeinschaften für Bildung und Erziehung zu unterstützen,
  • damit die Kinder und Jugendlichen kontinuerlich auf ihrem Bildungsweg begleitet werden, und der Anteil der Schüler:innen, die die Schule ohne ersten Schulabschluss verlassen, sinkt.

 

Thematische Handlungsfelder

Aus welchen Gründen drohen Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg zu scheitern? An welchen Stellen sind eine engere Zusammenarbeit und ergänzende Unterstützungsangebote notwendig?

Diese Fragen können die Menschen vor Ort am besten beantworten. „heimspiel“ verfolgt daher einen partizipativen Ansatz, der die Expertise der Einrichtungen vor Ort, der Eltern, der Ehrenamtlichen und – wenn möglich –  der Kinder und Jugendlichen einbezieht. Zu welchen Themen das Projekt „heimspiel“ unterstützende und vernetzende Angebote macht, wurde mit den Expert:innen vor Ort abgestimmt.

 

In folgenden Handlungsfeldern möchte „heimspiel“ primär unterstützen:

  • Bildungsübergänge
  • „Soziale Kompetenzen“ (Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung)

 

Hintergrund

Rund 1.200 Hamburger Schüler:innen, also 8 Prozent oder fast jede/r zehnte Schüler:in eines Jahrgangs, haben im Jahr 2010 die Schule ohne einen Abschluss verlassen. Sie verfügen damit kaum über Chancen, um sich auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich behaupten zu können. Ihnen ist damit die selbstständige Teilhabe am Erwerbsleben sowie an weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens insgesamt verwehrt.

Ein Projektkonzept, das unter dem Titel „Ein Quadratkilometer Bildung“ durchgeführt wird und als eine besonders wirkungsvolle und nachhaltige Initiative unter Führung der Freudenberg Stiftung im Bildungsbereich gilt, bildet die Grundlage für das Projekt „heimspiel. Für Bildung“. Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und die Joachim Herz Stiftung haben die Zielsetzung „Kein Kind, kein Jugendlicher soll verloren gehen“ sowie Grundzüge dieses Konzepts übernommen und ein Projekt mit eigener Identität entwickelt, das sich an den lokalen Bedarfen orientiert und an den Prozess der Regionalen Bildungskonferenzen in Hamburg anknüpft.

Der Entscheidung, das Projekt „heimspiel“ in Neuwiedenthal und Hohenhorst/Rahlstedt durchzuführen, ging ein mehrmonatiger Auswahlprozess in Abstimmung mit den Fachbehörden, Bezirken und lokalen Akteuren voraus. Ausschlaggebend für diese beiden Standorte waren zum eine über dem Hamburger Durchschnitt liegende Quote Schulentlassener ohne Ersten Abschluss, zum anderen eine bereits vorhandene Kooperationskultur und das Interesse an einem weiteren Ausbau der Zusammenarbeit vor Ort.

Aufgrund der positiven Erfahrungen in diesen beiden Stadteilen eröffnete die Joachim Herz Stiftung in Kooperation mit der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte im Sommer 2016 einen dritten Projektstandort im Hamburger Stadtteil Billstedt.